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Allergien im Focus
Ein Hauptauslöser von Allergien in Nord- und Mitteleuropa ist das Birkenpollen-Allergen Bet v 1 (Birke lat. Betula verrucosa).
Der durch die Sensibilisierung auf das Pollen-Allergen hervorgerufenen Pollinose folgen oft Nahrungsmittelallergien, insbesondere auf Kern- und Steinobst.
Ursache dafür ist die hohe Ähnlichkeit (Homologie) zwischen dem Birkenpollen-Allergen Bet v 1 und Proteinen aus den verschiedenen Früchten (Apfel, Birne, Pfirsich, Kirsche, etc.) sowohl auf Sequenz-, als auch auf Strukturbasis.
Das führt dazu, das die gegen die Oberflächenstrukturen des Bet v 1 gerichteten IgE-Antikörper des Allergikers nun auch mit ähnlichen Strukturen (sogen. "Epitopen") der (homologen) Nahrungsmittelproteine kreuzreagieren.
Untere Abb.: NMR-3D-Struktur ("Cartoon"-Darstellung)
Sekundaerstrukturelemente: Gelb - Faltblatt, Rot - Helix
Allergene der Kirsche (Prunus avium)
Neben dem (Haupt)Allergen Pru av 1 (einem homologen Protein zum Bet v 1 [siehe oben]) existieren in der Kirsche auch noch andere Proteine, die allergische Reaktionen auslösen können ("Allergene").
Diese gehören zu anderen Proteinfamilien, die ebenfalls (bedingt durch ähnliche Sequenz/Struktur und Funktion) Kreuzreaktionen der IgE-Antikörper zu anderen Nahrungsmitteln hervorrufen können.
Dabei spielen in Südeuropa durch das weitgehende Fehlen von Birken die Bet v 1 -homologen Proteine nur eine untergeordnete Rolle.
Stattdessen findet man hier starke Reaktionen auf Lipid Transfer Proteine (LTP) in den verschiedensten Nahrungsmitteln. Ursache dafür ist wahrscheinlich die Sensibilisierung auf/durch das Pfirsich-(Prunus persica)-LTP Pru p 3.
Durch die kompakte und durch Disulfidbrücken (im Applet unter `Stil`) stabilisierte Struktur sind LTPs sehr hitzestabil und werden nur sehr langsam enzymatisch verdaut.